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Bürgermeister Lindenau begrüßte 100 Logistikexperten beim 8. logRegio Logistikforum

Am Mittwoch, den 05. September, eröffnete Bürgermeister Jan Lindenau gemeinsam mit dem Vorsitzenden des logRegio e.V., Herrn Jörg Ullrich, das 8. logRegio Logistikforum in den media docks Lübeck. Im Fokus des Logistikforums stand in diesem Jahr die Rolle der Logistikregion Lübeck im Kontext europäischer Transportkorridore.

Bürgermeister Lindenau betonte in seiner Rede, dass die Hafen- und Logistikwirtschaft eine der tragenden Säulen der Wirtschaftsregion Lübeck darstellt. Die im logRegio e.V. gelebte Kooperation zwischen den Akteuren aus Logistikwirtschaft, Verladern, Wissenschaft sowie Verbänden und Vereinen sei ein Garant zur weiteren Stärkung der Logistikregion Lübeck. „Allerdings gelinge dies vor dem Hintergrund vieler anstehender Herausforderungen in der Zukunft auch nur im Schulterschluss mit unseren direkten Nachbarn. Die Zeit des Kirchturmdenkens ist definitiv vorbei“, betonte Lindenau. Und gerade im Hinblick auf die Entstehung der Festen Fehmarnbeltquerung ist hier ein enges Zusammenarbeiten erforderlich, um als Region zwischen den Metropolen Hamburg und Kopenhagen sichtbarer zu werden und die sich bietenden Chancen besser für die Region nutzen zu können.

Nico Wollboldt, Bereichsleiter der Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH, gab anschließend einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Automatisierungs- und Digitalisierungsprozesse bei der Lübecker Hafengesellschaft. Hierbei ging Wollboldt speziell auf die drei aktuell bei der LHG laufenden Projekte „RoRo-Hafen-4.0“, „SecurePort“ und „MISSION „ein, die im Rahmen des Bundesforschungsvorhabens „Innovative Hafentechnologien – IHATEC“ umgesetzt werden. Sebastian Topp, Referent für Verkehrspolitik, Häfen & Logistik im Hanse Office Brüssel, ging in seinem Vortrag auf die Bedeutung der Logistikregion Lübeck im wichtigen Scandinavian-Mediterranean-Verkehrskorridor der EU ein.

Mögliche Potentiale der Logistikregion Lübeck im Bereich des Binnenwasserstraßenverkehrs beleuchtete im Anschluss Herr Markus Nölke, Geschäftsführer des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Centers (SPC) aus Bonn. Nölke merkte an, dass das Güteraufkommen insgesamt gemäß aller Prognosen auch in den kommenden Jahren weiter stark ansteigen werde. Somit werde sich die angespannte Situation im Straßengüterverkehr in den nächsten 10 – 20 Jahren nicht wesentlich verändern, sondern eher noch angespannter werden. Hier könne das Binnenschiff durchaus für eine entsprechende Entlastung im Bereich der Massengut- und Schwerlasttransporte sorgen.

Am Nachmittag präsentierte Annemarie Wojtech, Leiterin Gruppe Market Intelligence des Fraunhofer SCS aus Nürnberg, in Ihrem Vortrag die Dynamik und Potentiale der Region Lübeck als Logistikstandort. Die Region Lübeck eigne sich gemäß ihrem Logistikprofil insbesondere als Drehscheibe für weiträumige Güterströme. Auch finden Kontraktlogistiker nah an der ansässigen Industrie gute Bedingungen zur Produktionsver- und -entsorgung. Der lokale Logistikimmobilenmarkt in der Region Lübeck sei aktuell stark durch kleinere Logistikimmobilien geprägt. Die Logistikregion Lübeck verzeichnete in den Jahren 2015 bis 2018 einen Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten um ca. 3.000 auf aktuell 44.000 Arbeitnehmer. Demgegenüber ist jedoch eine abnehmende Neubautätigkeit neuer Logistikimmobilien in der Region Lübeck (seit dem Jahr 2015) zu verzeichnen. Der Grund hierfür ist, dass in der Region Lübeck großflächige und für die Logistikwirtschaft attraktive Flächenreserven kaum verfügbar sind. Hier trifft laut Wojtech aktuell eine hohe Nachfrage auf große Flächenknappheit.

Als letzter Redner referierte Dr. Hanno Stöcker, als Gastredner für den Verein Lübecker Spediteure e.V. über die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft der Logistikregion Lübeck aus Sicht des Speditionsgewerbes. Dr. Stöcker beleuchtete in seinem Vortrag die aus Sicht des Speditionsgewerbes dringendsten Handlungsfelder in der Logistikregion Lübeck.  Hierbei stehe vor allem der Erhalt und Ausbau einer leistungsfähigen Straßeninfrastruktur im Vordergrund. Auch die prognostizierte Fertigstellung des Festen Fehmarnbeltquerung bezeichnete Dr. Stöcker aus Sicht des Speditionsgewerbes als gut für die Wirtschafts- und Logistikregion um Lübeck. Das Kernproblem aus Sicht des Speditionsgewerbes in der Region Lübeck stellt auch weiterhin das Nadelöhr der Bundesautobahn A1 im Raum Hamburg dar. Hierzu appellierte Dr. Stöcker, den Weiterbau der A20 in Richtung Westen und die Ostumfahrung Hamburgs über die A21 voranzubringen. „Die Ostumfahrung Hamburgs muss fertig sein, bis die Feste Fehmarnbeltquerung eröffnet wird und das sind noch 10 Jahre“, lautete das abschließende Fazit Dr. Stöckers.

In der abschließenden Podiumsdiskussion unter der Leitung von Christoph Bergob-Jachens von der Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH wurden die Themen des Tages gemeinsam mit den Referenten und den Gästen des Logistikforums im direkten Austausch lebhaft diskutiert.

„Wir freuen uns über eine gelungene Veranstaltung und das positive Feedback unserer heutigen Gäste, die bereits angekündigt haben, auch im nächsten Jahr wieder am 9. logRegio Logistikforum teilzunehmen“, zieht Jörg Ullrich sein positives Fazit des diesjährigen Logistikforums.

11.09.2018