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Einzelhandelsmonitor: Lübeck entwickelt sich positiv

Steigende Beschäftigungszahlen, weniger Leerstand und stabile Zentralität – der Einzelhandel in der Hansestadt Lübeck hat sich auch dank des Tourismus weiter positiv entwickelt. So das Ergebnis des aktuellen Einzelhandelsmonitors, den die Wirtschaftsförderung Lübeck jährlich erhebt, um die Entwicklung am Standort zu beobachten. Auch schneidet Lübeck mit Blick auf ihre Vergleichsstädte, der sogenannten Peer-Group, überdurchschnittlich gut ab.

Konkret heißt das: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) im Einzelhandel hat sich von 7.813 im Jahr 2015 auf 8.004 im Jahr 20016 erhöht. Damit wird der positive Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt. Bei rund 93.000 SvB in Lübeck sind somit etwa 8,6 Prozent im Einzelhandel beschäftigt.

Die gesamtstädtische Leerstandsquote hat sich von 8,7 Prozent im Vorjahr auf aktuell 6% reduziert. Das heißt, dass derzeit von den verfügbaren ca. 576.000 Quadratmetern Einzelhandelsfläche ca. 34.300 Quadratmeter leer stehen. In 2015 betrug der Leerstand rund 50.600 Quadratmeter – bei einer Flächenverfügbarkeit von ca. 578.000 Quadratmetern. Absolut hat sich die Leerstandsfläche somit um ca. 32 Prozent verringert. Dies begründet sich zum einen durch die Wiedervermietung größerer Einheiten und zum anderen dadurch, dass kleinere Einzelhandelsflächen einer anderen Nutzung zugeführt wurden.

Die überregionale Bedeutung von Lübeck als Shopping-Destination wird durch die Relation der lokalen Kaufkraft mit dem tatsächlich erzielten Umsatz deutlich. Während die für den Einzelhandel zur Verfügung stehende Kaufkraft der Lübecker bei ca. 1 Mrd. Euro liegt, werden tatsächlich rund 1,57 Mrd. Euro im Einzelhandel umgesetzt. Die überregionale Bedeutung zeigt ebenso die sogenannte Zentralitätskennziffer an. Ein Wert über 100 drückt aus, inwieweit die Kaufkraftzuflüsse von außerhalb die Abflüsse aus dem Stadtgebiet übersteigen. Mit 153,3 weist Lübeck hier gegenüber dem Vorjahr (154,7) einen beinahe unveränderten sehr guten Wert auf.

Auch der Bundesvergleich, bei dem vergleichbare deutsche Städte hinzugezogen wurden, zeigt, dass der Lübecker Einzelhandel gut aufgestellt ist. Mit einer Kaufkraftkennziffer von 93,5 zählt Lübeck mit Mainz, Krefeld und Freiburg zur Spitzengruppe der aus elf Städten bestehenden Peer-Group. Bei der Zentralität liegt Lübeck mit 153,3 gefolgt von Freiburg und Oberhausen sogar auf dem ersten Platz und macht die überregionale Bedeutung des Standorts deutlich.

„Insgesamt lässt sich festhalten, dass sich der Einzelhandel am Standort – trotz des stets wachsenden Onlinehandels – weiter positiv entwickelt hat. Das ist durch die Entwicklungen der Einkaufszentren am Standrand, den Investitionen im Innenstadtbereich aber auch durch die steigenden Tourismuszahlen, die sich direkt auf den innerstädtischen Einzelhandel auswirken, zu erklären“, fasst Dario Arndt, Prokurist und Projektverantwortlicher der Wirtschaftsförderung, die Ergebnisse zusammen.

Neben der Erhebung zum stationären Einzelhandel erarbeitet die Wirtschaftsförderung Lübeck derzeit gemeinsam mit der Fachhochschule Lübeck im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit eine Analyse zum Thema Digitalisierung des Einzelhandels. Bei dieser Analyse sollen die derzeitigen Angebote der Lübecker Einzelhändler, die Möglichkeiten von E-Commerce sowie das Kaufverhalten der Konsumenten in Lübeck – sowohl der Lübecker als auch der Touristen – untersucht werden. Die Ergebnisse der Arbeit werden voraussichtlich Anfang 2018 vorliegen.

Zum Einzelhandelsmonitor

Seit dem Jahr 2001 führt die Wirtschaftsförderung Lübeck jährlich eine Komplettbegehung der Einzelhandelsflächen in der Hansestadt durch. Auf dieser Basis werden verfügbare Flächen, Leerstandsflächen und Flächenumsatz ermittelt. Weitere Daten – wie etwa zu Kaufkraft und Zentralität – werden über die GfK und den IVD bezogen und im Einzelhandelsmonitor integriert.

Der gesamte Einzelhandelsmonitor kann hier als PDF-Dokument heruntergeladen werden.

17.10.2017