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Einzelhandelsmonitor: Lübeck weiterhin attraktiv

Steigende Beschäftigungszahlen und stabile Zentralität – der Einzelhandel in der Hansestadt Lübeck hat sich auch dank des starken Tourismus insgesamt weiter leicht positiv entwickelt. So das Ergebnis des aktuellen Einzelhandelsmonitors, den die Wirtschaftsförderung Lübeck jährlich erhebt, um die Entwicklung am Standort zu beobachten. Auch schneidet Lübeck mit Blick auf ihre Vergleichsstädte, der sogenannten Peer-Group, überdurchschnittlich gut ab.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) im Einzelhandel hat sich von 8.004 im Jahr 2016 auf 8.333 im Jahr 2017 erhöht. Damit wird der positive Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt. Bei mittlerweile rund 96.000 SvB in Lübeck sind somit wie auch im Vorjahr rund 8,7 Prozent der SvB im Einzelhandel beschäftigt.

Die gesamtstädtische Leerstandsquote hat sich von 6 Prozent im Vorjahr auf aktuell rund 5 Prozent reduziert. Das heißt, dass derzeit von den verfügbaren 575.000 Quadratmetern Einzelhandelsfläche ca. 29.000 Quadratmeter leer stehen. In 2016 betrug der Leerstand rund 34.000 Quadratmeter – bei einer Flächenverfügbarkeit von ca. 576.000 Quadratmetern. 

Insgesamt hat sich die Leerstandsfläche somit um ca. 15 Prozent verringert. Dies begründet sich zum einen durch die Wiedervermietung größerer Einheiten und zum anderen darin, dass kleinere Einzelhandelsflächen dem Markt entzogen wurden.

In der Lübecker Innenstadt, in der sich gut 40 Prozent aller Einzelhandelsgeschäftsräume (569 von 1.329) befinden, liegt der Leerstand bei 10,7 Prozent – hier stehen demnach 13.000 der 121.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche leer. Durch die absehbare Umwidmung größerer Einzelhandelsflächen – etwa im ehemaligen C&A Gebäude sowie in der Königspassage – ist hier mit einem Rückgang des Leerstands im nächsten Jahr zu rechnen.

Die überregionale Bedeutung Lübecks als Shopping-Destination wird durch die Relation der lokalen Kaufkraft mit dem tatsächlich erzielten Umsatz deutlich. Während die für den Einzelhandel zur Verfügung stehende Kaufkraft der Lübecker bei etwa 1 Mrd. Euro liegt, werden tatsächlich rund 1,57 Mrd. Euro im Einzelhandel umgesetzt. Davon rund 340 Millionen – also 21 Prozent - in der Innenstadt.

Die überregionale Bedeutung zeigt ebenso die Zentralitätskennziffer an. Ein Wert über 100 drückt aus, inwieweit die Kaufkraftzuflüsse von außerhalb die Abflüsse aus dem Stadtgebiet übersteigen. Mit 153,7 weist Lübeck hier gegenüber dem Vorjahr (153,3) einen leicht verbesserten sehr guten Wert auf.

Auch der Bundesvergleich, bei dem vergleichbare deutsche Städte hinzugezogen wurden, zeigt, dass der Lübecker Einzelhandel gut aufgestellt ist. Mit einer Kaufkraftkennziffer von 92,9 zählt Lübeck mit Mainz, Krefeld und Freiburg zur Spitzengruppe der aus elf Städten bestehenden Peer-Group. Bei der Zentralität liegt Lübeck mit 153,7 gefolgt von Freiburg und Oberhausen sogar auf dem ersten Platz und macht die überregionale Bedeutung des Standorts deutlich.

„Der Einzelhandel im gesamten Stadtgebiet Lübecks hat sich – trotz des wachsenden Onlinehandels – stabil entwickelt. Dies ist getragen von den Entwicklungen der Einkaufszentren am Standrand, den Infrastrukturinvestitionen im Innenstadtbereich aber auch durch die steigenden Tourismuszahlen, die sich direkt auf den innerstädtischen Einzelhandel auswirken“, fasst Dario Arndt, Prokurist und Projektverantwortlicher der Wirtschaftsförderung, die Ergebnisse zusammen. Besonderer Augenmerk, so Arndt, müsse zukünftig auf der Entwicklung der Innenstadt liegen. „In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Umsatzanteil der Innenstadt am Gesamtumsatz im Einzelhandel von 25,4% auf 20,9% verringert. Die Flächenproduktivität im Lübecker Einzelhandel hat sich im selben Zeitraum um fast 600 Euro auf rund 3.000 Euro pro Quadratmeter reduziert. Wir müssen gezielt Konzepte entwickeln, um diesem Trend entgegenzuwirken“, so Arndt.


Zum Einzelhandelsmonitor

Seit dem Jahr 2001 führt die Wirtschaftsförderung Lübeck jährlich eine Komplettbegehung der Einzelhandelsflächen in der Hansestadt durch. Auf dieser Basis werden verfügbare Flächen, Leerstandsflächen und Flächenumsatz ermittelt. Weitere Daten – wie etwa zu Kaufkraft und Zentralität – werden über die GfK und den IVD bezogen und im Einzelhandelsmonitor integriert.


Den gesamten Einzelhandelsmonitor gibt es als PDF-Dokument hier.

24.10.2018