nach oben
Menü
 
 

Lagerfeuer im Dschungel – wie Dräger Innovationen befeuert

Wenn man den Raum betritt, denkt man an vieles – aber im ersten Augenblick sicher nicht an Medizin- und Sicherheitstechnik. Grüne Segel, Sofas aus Paletten, Papageienfiguren, bunte Wandbilder wilder Tiere, Legobausteine und Mitarbeiter:innen mit Tattoos und Basecaps: All das findet man in der Dräger Garage – direkt hinter dem Haupteingang des Weltmarktführers Dräger in der Moislinger Allee. Womöglich der ungewöhnlichste Arbeitsplatz der Stadt – und Heimat vom Thomas Glöckner. Er ist Head of Global Innovation bei Dräger und als solcher mit seinem Team für die Dräger Garage – und damit für das Innovationszentrum des Unternehmens – zuständig.

Glöckner ist ein Dräger-Urgestein – schon seit 30 Jahren im Betrieb. Eigentlich mal als Service Techniker gestartet, später über Vertrieb, Marketing und Business Management eher ungeplant in den Bereich Innovationsmanagement reingerutscht. Seitdem wollte er aber nie wieder etwas Anderes machen. „Ich bin gefühlt genau da angekommen, wo ich hingehöre“, sagt er über sich und seine Tätigkeit. Und das ist der Dschungel, wie die Garage seit 2021 intern auch genannt wird.  Dschungel – weil hier die Komfortzone verlassen werden und sich Unsicherheiten gestellt und mit ihnen auseinandergesetzt werden soll.

Was wild und gefährlich klingt, ist in Wahrheit ein klug durchdachtes Konzept, um fernab der täglichen und gewohnten Arbeitsatmosphäre und Routinen, neue Gedanken sprudeln und Innovationen entstehen zu lassen. Denn das braucht manchmal kreative Freiräume. Glöckner und sein Team sind ausgebildete Coaches, die zahlreiche moderne und effektive Methoden beherrschen, um die jeweiligen Teams über Fragen, Moderation und Anregungen in die Lage zu versetzen, selbst die besten Ideen und Ansätze zu entwickeln. Die Teams werden nach den jeweiligen Bedarfen zusammengesetzt. „Wir schauen gemeinsam, was das konkrete Problem oder die Herausforderung ist“, sagt Glöckner. „Und dann finden wir mit den Teams heraus, wen wir alles zur Lösung brauchen und binden diese Personen mit in den Prozess ein.“ Die Teams sind daher meist funktions- und bereichsübergreifend aufgestellt, um so möglichst viele Facetten zu berücksichtigen.

Neben kreativen Prozessen stehen dabei immer auch konkrete Geschäftsmodelle, Prototyping-Prozesse, eine gesunde Gruppendynamik und Realitätschecks auf der Agenda. „Uns ist es wichtig, die Herausforderungen möglichst offen anzugehen – und ab einem gewissen Punkt immer aber auch einen konkreten Rückbezug zur Umsetzbarkeit herzustellen“, sagt Glöckner. Nur so lasse sich größtmöglicher Erfolg im Sinne der Sache und des Unternehmens erzielen und man laufe nicht Gefahr, sich zu verzetteln.

Wie so ein Prozess konkret aussehen kann, weiß zum Beispiel die Logistikabteilung. Mit der Fragestellung, wie Verpackungen ökologisch und ökonomisch optimiert werden können, sind sie an das Garagen Team herangetreten. Am Ende hat in einer sogenannten Power-Week – einer intensiven Workshopwoche – ein Team aus Logistik, Rechtsabteilung, Produktmanagement und Design eine Lösung erarbeitet, um die Kosten in diesem Bereich merklich zu reduzieren und zeitgleich die Ökobilanz zu verbessern. „Dabei lagen viele der Lösungsansätze schon von Beginn an direkt vor ihnen“, sagt Glöckner. „Es braucht manchmal nur einen Nussknacker-Moment.“ So nennt er den Moment, wenn sich die Köpfe öffnen und bereit sind, Dinge anders zu sehen und neuzugestalten.

Ebenfalls in der Garage zusammengekommen, sind Verantwortliche des Unternehmens zur Hochphase der Pandemie im Jahr 2020. „Wir standen plötzlich vor der Herausforderung, unsere Produktionskapazitäten für Beatmungsgeräte in kürzester Zeit um ein Vielfaches zu erhöhen“, berichtet Glöckner. Eigentlich nichts, was man mal eben so schafft. „Dank der schnellen,  offenen und strukturierten Herangehensweise ist uns das in diesem besonderen Ausnahmefall aber quasi über Nacht gelungen“, sagt Glöckner nicht ohne Stolz. „Am Anfang der Reise stand das „Lagerfeuer“ am 16. März mit 50 Mitarbeitern. Das war der klärende Startpunkt bei dem das „Wollen und Können“ zu „Wir schaffen das“ geführt hat.

Wichtig für all das sei, dass die Mentalität – sich ergebnisoffen, bereichsübergreifend und auch über Hierarchieebenen hinweg auszutauschen und zusammenzuarbeiten – von der Unternehmensführung vorgelebt und für alle im Unternehmen ermöglicht wird, so Glöckner. Dann sei es am Ende fast egal, ob ein Unternehmen 50 oder 5000 Mitarbeiter habe. Und die müssen nicht einmal eine eigene Garage haben – das Team von Dräger begleitet auch externe Gäste bei Innovationsprozessen.

Mehr Informationen über die Dräger-Garage unter: https://www.draegergarage.de/

01.02.2022