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Einzigartig: Lübecker Tontechniker mischt Surround-Sound im Kinosaal

Sound ist seine Leidenschaft – und sein Beruf. Seit 20 Jahren schon arbeitet der Lübecker Dennis Grell als freier Tontechniker für unterschiedliche Auftraggeber aus dem Musik-, Fernseh- und Werbebereich. Namenhafte Kunden wie Toyota, Katjes, Disney, ZDF, Lego oder Bosch hat er dabei in seinem Portfolio. Gearbeitet hat er zumeist aus seinem Heimstudio heraus – klassisch in Stereo. Nur selten waren die Anforderungen so hoch, dass er sich in einem externen Studio in Hamburg einmieten musste. Dort gab es die Infrastruktur, um in der für das Kino benötigten Surround-Qualität abzumischen. „Das war mit Blick auf Verfügbarkeit und Kosten aber nicht immer ganz einfach umzusetzen“, berichtet Grell.

Als sich nun – angestoßen durch ein Kinofilmprojekt des Lübecker Filmemachers Patrick Pablo Eller – die Anfragen für Kinoproduktionen häuften, kam Grell eine Idee. „Ich musste immer häufiger Anfragen aus der Filmwirtschaft ablehnen und an Kollegen aus Hamburg vermitteln – das war natürlich frustrierend“, erinnert sich Grell. Der Bau eines eigenen Surround-Studios wäre jedoch zu kostenintensiv gewesen. „Also habe ich mir die Frage gestellt: Warum nicht direkt im Kino abmischen? Schließlich gibt es dort sowohl technisch als auch baulich die optimalen Voraussetzungen. “ Also hat Grell direkt begonnen Kinobetreiber anzusprechen. Nachdem er eine Absage einer großen Kinokette in Lübeck erhalten hatte, hat er sich schließlich an Lars Paech, den Betreiber des Moviestar in Bad Schwartau, gewendet. „Keine fünf Minuten nach meiner Mail hat mich der Chef direkt angerufen – er findet die Idee interessant, wir sollten uns austauschen,“ so Grell. Nach guten Gesprächen, kam die Kooperation dann auch schnell zustande.

Einzigartiges Projekt schafft große Aufmerksamkeit

Gemeinsam mit seinem Partner Phillip Staudinger – ebenfalls freie Tontechniker – machte sich Grell dann schnell an die Umsetzung. Nach dem Meistern einiger technischer und baulicher Herausforderungen war es dann nun im Sommer soweit: Ihr neues Surround-Studio war fertig. Kino 1 – der größte Saal im ganzen Kino – lässt sich innerhalb kürzester Zeit in ein Studio umwandeln. Dank modernster Technik von Dolby mit optimalen Bedingungen – und Arbeitsplätzen direkt mittig im Saal. „Ich bin wirklich gut vernetzt und kenne viele Kolleg:innen auf der ganzen Welt – ich glaube, das was wir hier haben, ist in dieser Form einzigartig“, berichte Grell voll Stolz. Zwar hätten große Filmstudios wie Babelsberg oder Bavaria auch Kinosäle zum abmischen, aber nicht in diesen Dimensionen.

So kam es auch, dass das der Hersteller AVID – führender Hersteller von Software und Hardware für die Medienproduktion – auf Grell und sein Kinostudio aufmerksam wurde. „Ich habe ein Posting bei LinekdIn gemacht, auf dem die Software von AVID zu sehen war - das hat wohl der CEO gesehen und über seine PR-Agentur Kontakt zu uns aufgenommen“, berichtet Grell. Er wurde dann zu einer Fachmesse nach Amsterdam eingeladen und soll nun als Ambassador für das Unternehmen fungieren. Auch das führende Branchenmagazin Resolution ist aufmerksam geworden und hat Grell und seinem Kinostudio eine Doppelseite gewidmet. „Allein durch diese Resonanz merken wir schon, wie einzigartig das ist – und die Anfragen steigen durch solche Berichte und Kooperationen natürlich noch einmal deutlich an“, so Grell zufrieden.

Gemeinsam mit seinem Partner freut er sich nun auf die anstehenden Projekte. Auch kann er sich gut vorstellen gemeinsam mit Regisseur:innen und Filmemacher:innen sowie deren Cutter:innen direkt im Kinostudio die finalen Schnitte und Soundeffekte bei ihren Produktionen umzusetzen. „Man kann hier direkt unter den Bedingungen arbeiten, unter denen die Produktionen nachher auch auf die Zuschauer wirken – das ist schon wirklich einzigartig“, so Grell.

Mehr Infos unter: www.resoluteaudio.de

25.10.2022