Werft-Quartier: Neues Szene-Viertel für Lübeck

Eingerahmt von der Kaikante auf der einen und Bahnschienen auf der anderen Seite, die Lübecker Altstadt Luftlinie keine 500 Meter entfernt – schon die Lage des Werft-Quartiers im Lübecker Stadtteil St. Lorenz Nord ist besonders. Hier entsteht zwischen historischen Schuppen, Hafengewerbe und Weltkulturerbe ein neues Quartier für Lübeck. Eines, das es so bisher noch nicht gibt und die Hansestadt mit Sicherheit bereichern wird.

Verantwortlich für diese Entwicklung ist der Unternehmer Thilo Gollan. Vor über 10 Jahren hat er das gut fünf Hektar große Grundstück gekauft. Seine Idee: ein neuer Logistikstandort für sein Abfallunternehmen. Und als solcher hat der Standort zunächst auch einige Jahre gedient. Erst ab 2015, als Thilo Gollan eine Location für die 60. Jahrfeier seines Unternehmens suchte, sollte sich das immer mehr verändern. „Es entstand die Idee, die Werfthallen für das Jubiläum zu nutzen “, erinnert sich der Unternehmer. Dabei war der Gedanke zum damaligen Zeitpunkt nicht unbedingt naheliegend. „Die Hallen waren in einem sehr schlechten Zustand – es regnete rein, Bäume wuchsen aus den Dächern und überall lag irgendwelcher Schrott rum“, so Gollan.

Nun hat Thilo Gollan das Glück, dass zu seiner Unternehmensgruppe neben dem Abfallunternehmen auch ein Bauunternehmen gehört, das ihn bei der Umsetzung seiner Idee kurzfristig und unkompliziert unterstützen konnte. Und so wurde in kurzer Zeit aus den verfallenen Hallen nicht nur eine funktionale, sondern auch eine absolut ansprechende Location für Veranstaltungen – und somit ein weiteres Geschäftsfeld. „Von da an ging es Schlag auf Schlag“, erinnert sich Thilo Gollan, der von Beginn an direkt ein Team für die neuentstandene Kulturwerft aufgebaut hatte. Die erste große öffentliche Veranstaltung nach der Firmenfeier war dann die Lebensart-Messe im Jahr 2016 – viele weitere Messen, Konzerte und Veranstaltungen sollten folgen.

Doch damit nicht genug. Mit der Entwicklung der Kulturwerft ist in Thilo Gollan die Idee gewachsen, das gesamte Gelände zu einem inspirierenden Ort der Begegnung zu machen. Und so hat er gemeinsam mit seinem Team überlegt, mit welchen Akteuren er was in welchen Hallen umsetzen kann. Den Anfang machte das Schleswig-Holstein Musikfestival mit seinem Umzug aus der Innenstadt vor zwei Jahren. Seitdem wächst das Quartier konstant. Jetzt – knapp 6 Jahre später – sind zwei weitere Hallen mit Leben gefüllt. Hinzugekommen sind der Oldtimer-Handel Halle 49, die Craft-Bier Brauerei Sudden Death, die neben der eigentlichen Brauerei auch einen Gastrobereich für Gäst:innen bietet und die Spezialtäten-Kaffee-Rösterei Cycle Roasters mit Kaffeeschulungen in der Halle 48. Mit dabei außerdem der Kreativraum Die Machbar und kleinere Büros, Co-Working-Spaces, Proberäume für Bands, Ateliers und vieles mehr.

Dabei hat das Werft-Team nicht nur darauf geschaut, was inhaltlich gut an diesen besonderen Ort passt. „Wir haben immer auch geschaut, dass die Menschen hier von ihrer Art und ihrem Style zu uns und allen anderen passen“, erklärt Thilo Gollan. Dies sei seiner Ansicht nach auch ein wichtiger Baustein des Erfolgs des Quartiers. „Hier arbeiten alle zusammen, unterstützen sich gegenseitig und sind hier auf dem Werft-Quartier richtig zusammen gewachsen – da herrscht ein ganz besonderer Spirit, den auch die Besucher:innen hier spüren.“