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Wirtschaftsförderung Lübeck präsentiert Einzelhandelsmonitor

Wie gewohnt präsentiert die Wirtschaftsförderung Lübeck zum Ende des Sommers den aktuellen Einzelhandelsmonitor. Erfasst wurden wieder die relevanten Kennzahlen bezüglich des Einzelhandels am Standort – wie etwa Flächen, Leerstand, Umsatz, Kaufkraft oder Zentralität. „Die erhobenen Werte im Monitor stammen zum Großteil aus dem Jahr 2019 und spiegeln daher die Situation vor der Corona-Krise wider“, erläutert Stefan Krappa, Projektleiter Innenstadtentwicklung & Leerstandsmanagement bei der Wirtschaftsförderung Lübeck. 

Die Einzelhandelsfläche am Standort ist bei einem leichten Rückgang im Stadtgebiet nahezu konstant. Standen 2018 noch 573.000m² Flächen für den Einzelhandel zur Verfügung waren es zum jetzigen Erhebungszeitraum 2019 571.000m². Der Rückgang im Leerstand hat sich indes nicht fortgesetzt: Standen 2018 25.500m² der verfügbaren Einzelhandelsfläche leer (4,5%) waren es 2019 mit 33.000m² rund 5,8%. Eine Entwicklung, die sich in verstärkter Form auch auf der Lübecker Altstadtinsel wiederfindet. Von den 114.500m² verfügbaren Flächen standen zum Erhebungszeitraum 15.500 m² leer – das entspricht 13,6%. Im Vorjahr lag diese Quote noch bei 7,9%. Zu erklären ist dies vor allem durch die großflächigen Leerstände etwa im ehemaligen Karstadt Sporthaus Holstenstraße, dem Pressezentrum oder den ehemaligen Filialen von S. Oliver und Esprit in der Breite Straße. Der Einzelhandelsumsatz in der Innenstadt, mit 324,7 Millionen Euro (2018: 324,5 Mio. €) sowie die Flächenproduktivität, die zum Erhebungszeitraum 3.250 € pro m² (2018: 3.050 € pro m²) betrug, sind im Vergleich zum Vorjahr indes leicht gestiegen.

Neben der Innenstadt wurden zudem die für den Einzelhandel relevanten Postleitzahlen-Gebiete außerhalb der Altstadt untersucht – Großsteinrade/Buntekuh (CITTI-Park), Dänischburg/Kücknitz (LUV-Shopping), Travemünde sowie der Hochschulstadtteil (Campus). Hier gab es insgesamt wenig Veränderungen – sowohl Leerstand als auch Einzelhandelsumsatz sowie Flächenproduktivität sind auf konstantem Niveau. Travemünde konnte seinen Spitzenplatz bzgl. der Flächenproduktivität verteidigen und liegt mit 4.260 Euro pro m² im Schnitt rund 40% über den anderen Peripherstandorten und knapp 25% über der Innenstadt.

Neben dem Einzelhandel wurde in diesem Jahr coronabedingt erstmals ein Blick auf Gastronomiebetriebe und Hotels in der Innenstadt geworfen. Im August wurde eine Begehung durchgeführt, bei der der Status quo für Betriebe dieser Branchen erfassen wurde. Insgesamt wurden 265 Betriebe erfasst. Der Leerstand wurde insgesamt mit 6,5% aller Einrichtungen beziffert. Aussagen zu Flächengrößen können derzeit nicht getroffen werden. „Ein befürchtetes Massensterben an Restaurants und Hotels konnte zum Erhebungszeitraum glücklicherweise nicht festgestellt werden“, sagt Stefan Krappa. Es gelte nun den Bestand regelmäßig zu erfassen und die Entwicklungen in diesem Bereich im Auge zu behalten.

 „Insgesamt konnte die Hansestadt Lübeck ihre Position als bedeutendes Einzelhandelszentrum durch den starken Tourismus und die Funktion als Oberzentrum bestätigen“, bringt es Stefan Krappa auf den Punkt. Das zeige auch der Blick auf die Vergleichsstädte innerhalb Deutschlands, bei der Lübeck mit Blick auf Zentralität (149,7; Platz 2/10) und allgemeine Kaufkraftkennziffer (93,1; Platz 4/10) überdurchschnittlich abschneidet. Es gelte nun, die aktuellen Entwicklungen und Trends zu beobachten und konstruktiv für den Standort zu begleiten. Im kommenden Jahr soll die Erhebung und Veröffentlichung des Monitors bereits im Frühjahr durchgeführt werden. „Wir werden dann ein klares Bild über die coronabedingten Veränderungen am Standort erhalten“, sagt Krappa. Es sei zudem geplant weitere Informationen – wie etwa Filialisierungsgrad oder Sortimente – in den Monitor zu inkludieren.

Den aktuellen Einzelhandelsmonitor finden Sie hier.

17.09.2020