Zukunftstechnologie Maritime KI: Deutsch-Dänische Kooperation mit Lübeck für die maritime Wirtschaft
Ein neues INTERREG-Projekt, welches Aktivitäten der maritimen Industrie mit Künstlicher Intelligenz verknüpft, startet jetzt mit Beteiligung aus Lübeck: Mit einer Zuschusshöhe von 200.000 € und einem Gesamtbudget von 308.000 € fördert „DE-DK Maritime AI Collaboration“ eine Machbarkeitsstudie zu den Möglichkeiten, den südwestlichen Ostseeraum als führenden Innovationsstandort für maritime KI zu etablieren. Aus Lübeck am Projekt beteiligt ist das Technikzentrum Lübeck (TZL). Dänische Projektpartner sind das BlueTech Centre und der Unternehmensentwickler Erhvervshus Fyn.
Im Fokus steht zunächst der Aufbau eines Netzwerkes auf beiden Seiten der Grenze rund um die Zukunftstechnologie der maritimen KI. Langfristiges Ergebnis der Kooperation soll eine gesteigerte Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit für maritime Unternehmen in Deutschland wie Dänemark sein. Marktanalysen und Einblicke in maritime KI-Trends gehören ebenso zum Ziel des Vorprojektes wie der Zugang zu führenden deutschen und dänischen Wissenseinrichtungen, Unternehmen und Branchenclustern.
Von Schleswig-Holstein bis zur dänischen Insel Fünen:
Die maritime Wirtschaft als eine der Schlüsselbranchen im Ostseeraum
Das Projekt verbindet dabei bestehende Innovationszentren in Lübeck und Odense (auf der dänischen Insel Fünen) mit Netzwerkpartnern aus Seeland und Südjütland. Das Ziel ist es, die südwestliche Ostsee als dynamisches Zentrum für maritime KI-Innovationen und Robotiktechnologien zu positionieren, indem das Projekt die regionalen Stärken nutzbar machen und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vorantreiben möchte. Denn allein in Schleswig-Holstein ist die maritime Wirtschaft mit einem Gesamtumsatz von insgesamt jährlich 9,2 Milliarden Euro und 1.800 Unternehmen mit rund 42.000 Mitarbeitern eine der Schlüsselbranchen in Schleswig-Holstein.
Die Branche der maritimen Wirtschaft blickt auf beiden Seiten der Grenze auf eine lange Tradition zurück und eröffnet eine Vielzahl maritimer Zukunftsfelder. Dazu gehören etwa emissionsfreie, autonome Schifffahrt, Unterwasser- und Überwasserdrohnen, Meerestechnik, Häfen und Logistik 4.0, Schiffbau, Offshore-Energieerzeugung, Routenmanagement, Aquakultur, Frachtmanagement und Küstenschutz. Künstliche Intelligenz und Robotik als Zukunftstechnologien können dabei wertvolle Synergien für Innovationsaktivitäten und wirtschaftliches Wachstum der Region schaffen.
Digitalisierung, Robotik & KI für deutsch-dänische Kooperation
Dänemark ist bereits jetzt Vorreiter im Bereich der Digitalisierung und baut seine Aktivitäten im Bereich der Künstlichen Intelligenz sowie in der maritimen Industrie stark aus. Gerade im Bereich der Forschung, Bildung und Innovationen ergeben sich durch die Zusammenarbeit Synergien, um die Region als dynamischen Standort für maritime KI-Innovationen in der südwestlichen Ostsee zu positionieren.
"Sowohl in Deutschland als auch in Dänemark gibt es laufende Initiativen, um uns auf eine grüne und autonome maritime Zukunft vorzubereiten. Hier auf Fünen haben wir mit NextGen Robotics ein nationales Leuchtturmprojekt dazu. Aber wenn wir nicht grenzüberschreitend zusammenarbeiten, laufen wir Gefahr, weitere Geschäfts- und Forschungsmöglichkeiten im europäischen Kontext zu verlieren. Dieses Projekt wird sicherstellen, dass wir das vermeiden", sagt Lars Ahrendtsen, Direktor des BlueTech Centers, und betont, dass der Standort Fünen für MarAI aufgrund des Schwerpunkts Fünens auf fortschrittlichen Robotiktechnologien naheliegend ist.
Grenzüberschreitendes Ökosystem für Maritime KI
Das Projekt wird die deutsch-dänische Zusammenarbeit in diesem aufstrebenden Technologiebereich stärken, neue Impulse für Innovations- und Forschungsprojekte setzen und strategische Allianzen im Bereich der maritimen KI entwickeln. "Dies ist eine einzigartige Gelegenheit für maritime Unternehmen, Institute und StartUps, Teil eines wachsenden KI-Ökosystems zu werden und gemeinsam mit dänischen Partnern innovative Use-Cases mit KI-Bezug zu entwickeln", betont Dr. Frank Schröder-Oeynhausen, Geschäftsführer des Technikzentrums Lübeck. "Durch die Stärkung der regionalen Innovationskapazitäten und die Entwicklung von Synergien wird das Projekt eine Plattform für künftige Kooperationen und kommerzielle Möglichkeiten zum Nutzen der maritimen Industrie schaffen."
Nach der Erfassung aller relevanten maritimen KI-Akteure auf beiden Seiten der Grenze stehen grenzüberschreitende, kollaborative Aktivitäten im maritimen KI-Sektor im Vordergrund. Dabei werden spezifische Möglichkeiten analysiert, wie regionale Innovationskapazitäten gestärkt werden können und welche Anwendungsfelder besondere potenzielle Schnittmengen für kollaborative Geschäftsmodelle bieten, um nachhaltiges Wachstum und Wettbewerbsvorteile in der Region zu fördern. All dies kann dazu beitragen, die Region zu einem führenden Zentrum für maritime KI-Innovationen zu entwickeln.